Wenn du auf der Suche nach einer praktischen, mobilen Euroboxtoilette bist, hast du mittlerweile die Qual der Wahl. Wir wollen dir die Entscheidung erleichtern und haben vier Modelle getestet: die TROBOLO BilaBox, den Lokus Flatus, die Kildwick BoxLoo und die Boxio. In diesem Vergleich stellen wir die wichtigsten Eckdaten gegenüber und teilen unsere persönlichen Erfahrungen mit euch. Hier eine kurze Übersicht der wichtigsten Eckdaten.
Material & Verarbeitung
Die TROBOLO BilaBox wird aus robustem, wetterbeständigem Polypropylen (PP) hergestellt. Das Material ist besonders stabil, wetterbeständig und besteht aus 100% recyclebarem Kunststoff. Der Trenneinsatz besteht aus dem gleichen Material, ist clever konstruiert und sorgt für eine sichere und einfache Handhabung.



Der Lokus Flatus verwendet ebenfalls PP für den Toilettenkorpus selbst. Der Deckel hingegen besteht aus einem Birken-Mischholz. Dieses wird leider nur unbehandelt geliefert, daher empfehlen wir eine zusätzliche Imprägnierung mit beispielsweise Leinöl oder einer Lasur. Die Verarbeitung selbst wirkt solide – Deckel und Korpus gleichermaßen – jedoch besteht der Trenneinsatz aus ABS, einem Kunststoffgemisch, das aus fossilen Rohstoffen hergestellt wird und beim Recycling durchaus problematisch sein kann. Daher ziehen wir hier einen kleinen Punkt in Sachen Nachhaltigkeit ab.
Beim Kildwick BoxLoo ist das Material identisch mit dem Lokus Flatus, daher fällt die Bewertung hier sehr ähnlich aus. Grundsätzlich sind die Materialien stabil, wirken qualitativ und sind wetterbeständig. Das ABS-Material des Trenneinsatzes stört uns aber dennoch ein wenig in punkto Nachhaltigkeit.
Der Korpus der Boxio besteht wie die restlichen Trockentrenntoiletten aus Polypropylen, Hält damit auch bei Regen stand und lässt sich leicht reinigen. Doch auch hier sehen wir den Trenneinsatz aus ABS als kleinen Minuspunkt aus Umweltperspektive.



Aufbau & Handhabung
Bei allen vier Trockentrenntoiletten ist der Aufbau sehr leicht und es bedarf kaum eines großen Zeitaufwands. Die Euroboxen werden fast komplett einsatzbereit geliefert. Je nach Box-Wahl müssen ein paar Kleinigkeiten erledigt werden:
Bei der TROBOLO BilaBox beschränkt sich der Aufbau im Grunde nur auf das Einsetzen des Behälters für Flüssigkeiten, das Einhängen eines Inlas für die Feststoffe in ein dafür vorgesehenes Expanderband sowie das Einlegen des Trenneinsatzes. Alles rastet zuverlässig ein und durch das geringe Gewicht lässt sich die Toilette leicht transportieren und flexibel aufstellen.



Beim Lokus Flatus ist der Aufbau ebenfalls schnell erledigt, allerdings erfordert er ein wenig mehr Handarbeit als bei den restlichen Modellen. Vor der ersten Nutzung muss eine Kordel als Griff am Deckel angebracht und vier Halteelemente unterhalb des Trenneinsatzes befestigt werden. Das ist zwar handwerklich kein großer Aufwand, kann aber etwas fummelig sein. Zudem wirkt die Kordel in der Praxis nicht optimal: Zieht man sie nicht fest genug an, besteht beim Tragen die Gefahr, dass sie reißt und die Box kippt oder aus der Hand rutscht. Was wir ebenfalls interessant, aber kritisch sehen, ist die DIY-Option, durch eine Bohrung im Korpus eine Füllstandsanzeige für den Urinkanister zu integrieren. Auch wenn die Idee spannend ist, halten wir es nicht für sinnvoll, zusätzliche Löcher in den Kunststoff zu setzen. Diese könnten Gerüche entweichen lassen oder es Ungeziefer erleichtern, in den Korpus zu gelangen.
Die Kildwick BoxLoo ist ähnlich schnell einsatzbereit. Die Steckverbindungen sind stabil und zuverlässig. Besonders positiv ist der festsitzende Deckel, der gerade bei mobiler Nutzung ein echter Vorteil ist. So wird zuverlässig verhindert, dass beim Transport etwas verrutscht oder sich unbeabsichtigt öffnet. Lediglich das Lösen des Deckels kann manchmal etwas schwerfallen, wenn er zu tief eingerastet ist.
Das Boxio ist ebenfalls im Handumdrehen einsatzbereit. Der Deckel mit den Befestigungsschnüren erfordert jedoch etwas mehr Fingerspitzengefühl beim ersten Aufbau und bei der Montage. Die Befestigung der Schnüre muss korrekt erfolgen, damit das Auf- und Zuklappen zuverlässig funktioniert. Abgesehen davon ist der Aufbau leicht und ohne Werkzeug zu bewältigen.
Komfort & Bequemlichkeit
Die TROBOLO BilaBox überzeugt uns vor allem durch ihr geringes Gewicht von nur 2,8 kg, was den Transport sehr leicht macht. Die Sitzhöhe von ca. 28 cm ist für kurze Einsätze durchaus ausreichend, aber bei längeren Sitzungen natürlich nicht super angenehm. Besonders praktisch ist der Deckel: Er kann einfach hinten einrasten, sodass er nicht stört und stets griffbereit bleibt. TROBOLO selbst bietet keine Sitzerhöhung für die Toilette an, jedoch kann jede handelsübliche kleine Eurobox hierfür verwendet werden.



Der Lokus Flatus punktet mit einer höheren Sitzhöhe von ca. 32 cm bei uns, was den Sitzkomfort für längere Nutzung ein wenig erhöht. Der mitgelieferte Holzdeckel wird magnetisch befestigt, muss aber nach Abnahme separat abgelegt werden, da es keine integrierte Verstaumöglichkeit gibt. Das ist etwas unpraktisch, wirkt aber hochwertig und sorgt dafür, dass man die Trenntoilette auch als Hocker verwenden kann. Mit 3,6 kg ist der Flatus schwerer als die superleichten Modelle BilaBox und Boxio, bleibt aber im Gewichtsrahmen zu klassischen Euroboxtoiletten.
Bei der Kildwick BoxLoo ist die Sitzhöhe ähnlich wie bei der BilaBox. Der Deckel muss komplett abgenommen werden und lässt sich leider nicht an der Toilette verstauen. Positiv ist jedoch das festsitzende Einrastsystem, das zuverlässig hält, wobei es manchmal etwas schwer ist, den Deckel zu lösen, wenn er zu tief einrastet. Mit 3,5 kg gehört das BoxLoo ebenfalls zu den schwereren Modellen in unserem Vergleich, bewegt sich aber ebenfalls in einem noch akzeptablen Bereich für eine Euroboxtoilette.
Die Boxio liegt mit ihren 2,8 kg gleichauf mit der TROBOLO BilaBox. Die Sitzhöhe ist mit ca. 28 cm gemäß dem Standard, allerdings punktet dieses Modell durch seine hauseigene Sitzerhöhung TOILET UP! bei uns. Diese zusätzliche Höhe sorgt für deutlich besseren Sitzkomfort. Der Deckel ist mit Schnüren am Toilettenkorpus befestigt und klappt wie bei einer traditionellen Toilette auf. Das Anbringen ist allerdings etwas umständlich, man muss etwas tüfteln und wir sind nicht ganz sicher, wie lange die Schnüre unter unterschiedlichen Witterungen halten werden.







Geruchsentwicklung
Die TROBOLO BilaBox hat uns in diesem Bereich am meisten überzeugt. Zum einen durch das eigene Einstreu aus Sägemehl und Holzspänen, das Feststoffe sehr gut abdeckt und dort entstandene Flüssigkeiten hervorragend bindet. Die Holzspäne verströmen einen natürlichen Geruch, der durch die enthaltenen ätherischen Öle sehr angenehm wirkt. Zum anderen setzt TROBOLO beim Urinkanister auf das SafeShell-System, das den Tank besonders zuverlässig verschließt. Dieses System verhindert jegliches Austreten von Gerüchen und sorgt dafür, dass auch bei Bewegung oder Transport keine Flüssigkeit austreten kann. In der Praxis haben wir festgestellt, dass keine andere Methode, den Urinkanister vor Geruch und Auslaufen zu schützen effektiver ist.



Der Lokus Flatus konnte im Test bei der Geruchsentwicklung solide abschneiden. Trelino verwendet für den Urintank lediglich einen sporadisch wirkenden Membranverschluss und einen Stopfen für den Urinabfluss am Trenneinsatz. Dieser Stopfen verhindert Gerüche zwar temporär, muss aber bei jeder Benutzung herausgenommen und wieder eingesetzt werden. In der Praxis empfanden wir das als umständlich und wenig hygienisch. Trelino bietet verschiedene Einstreuvarianten an: ein 20-Liter-Gemisch aus Pflanzenkohle, Fasern, Kompost und Steinmehl für 32,90 €, einen 7-Liter-Sack Weichholzfasern für 14,90 € sowie Kokosziegel im 6er-Pack für 19,00 €. Nach unserem Test empfehlen wir die Weichholzfasern, da sie ein nachhaltiges Nebenprodukt der Holzverarbeitung sind, sich unkompliziert handhaben lassen und Gerüche zuverlässig unterbinden – auch wenn sie Feuchtigkeit etwas weniger stark binden als manche Konkurrenzprodukte.
Das Kildwick BoxLoo kommt mit dem Spillguard Kit, bestehend aus einem Deckel mit integrierter Silikondichtung sowie einem Spillguard Plug. Das Kit dichtet die Verbindung zwischen Trenneinsatz und Urinkanister zuverlässig ab und hat damit gleich zwei Vorteile: Es verhindert zuverlässig ein Überlaufen und verlangsamt die Oxidation, die Hauptursache für mögliche Gerüche. In der Praxis hat dieses System bei uns gut funktioniert. Der Nachteil ist allerdings, dass der Plug bei der Nutzung regelmäßig gelöst und wieder eingesetzt werden muss. Als Einstreu kommt bei Kildwick Ökostreu aus Chinaschilf zum Einsatz. Es bindet Flüssigkeiten und Feststoffe solide, reicht aber in unseren Tests nicht an die Effizienz anderer Streus heran, da es Feuchtigkeit eher schlecht bindet.
Beim Boxio wird ebenfalls nur ein einfacher Stopfen verwendet, ähnlich wie bei den Trelino-Modellen. Dieser muss bei jeder Nutzung entfernt und danach erneut eingesetzt werden. Das wirkt im Alltag schnell umständlich und stellt unserer Erfahrung nach keine besonders hygienische Lösung dar, da der Stopfen an der Unterseite nach Transport oder Bewegung verschmutzt sein kann. Als Einstreu kommt Hanfstreu zum Einsatz, das Flüssigkeiten nicht so stark bindet wie Holzspäne. In unserem Test zeigte sich daher, dass Gerüche schneller wahrnehmbar sind als zum Beispiel bei der BilaBox.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Die TROBOLO BilaBox bietet für 139,00 € ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das geringe Gewicht, die durchdachte Materialwahl des Trenneinsatzes mit recyclebaren Kunststoff und die effiziente Geruchskontrolle durch das nachhaltige Einstreu sowie das bewährte SafeShell-System machen sie zur umweltfreundlichen und praktischen Wahl für Einsätze unterwegs. Einen kleinen Punktabzug gibt es für den nicht vorhandenen Feststoffbehälter, weil wir die Konstruktion aus einem Inlay, das per Expanderband eingehängt wird, ein wenig fummelig finden.
Der Lokus Flatus kostet 179,00 €. Dass er sich aufgrund des Holzdeckels gut als Sitzmöglichkeit nutzen lässt, ist für uns ein Plus. Der höhere Sitzkomfort und die solide Verarbeitung sind spürbar, allerdings rechtfertigt der Trenneinsatz aus ABS und die komplizierte Deckelhandhabung unserer Meinung nach nicht den deutlich höheren Preis. Einen kleinen Punktabzug gibt es auch für die zusätzliche Höhe der Lokus Flatus Euroboxtoilette. Durch den Holzdeckel liegt diese bei eher hohen 33,5 cm und schließlich kommt es bei vielen von uns im Van auf Millimeter an.
Das Kildwick BoxLoo ist ebenfalls für 139,00 € erhältlich. Die Verarbeitung ist solide, der Deckel zwar nicht verstaubar, überzeugt dafür aber durch das festsitzende Klick-System. Alles in allem ist es ein fairer Preis, der jedoch durch das wenig durchdachte System zur Unterbindung von Uringerüchen getrübt wird.
Das Boxio liegt preislich bei 159,90 €. Die Option zur Sitzerhöhung TOILET UP! ist ein Plus, muss aber zusätzlich erworben werden. Die Handhabung des Deckels und die etwas weniger effiziente Geruchskontrolle durch das Hanfstreu und den Stöpsel machen den Mehrpreis aus unserer Sicht nicht vollständig wett. Dennoch handelt es sich um eine solide und beliebte Euroboxtoilette.
Kildwick BoxLoo
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TROBOLO BilaBox
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Boxio Toilet
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Lokus Flatus
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| Bewertung |
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| Einsatzgebiet | Campingtoilette | Campingtoilette | Gartentoilette, Campingtoilette | Campingtoilette |
| Hersteller | Kildwick | TROBOLO | BOXIO | Trelino |
| Maße in mm (H x B x T) |
280 x 300 x 400 | 297 x 300 x 400 | 280 x 300 x 400 | 335 x 300 x 400 |
| Sitzhöhe | 280 mm | 286 mm | 280 mm | 325 mm |
| Flüssigkeiten Kapazität |
keine Angabe | 4,6 Liter | 5 Liter | 5 Liter |
| Feststoffe Kapazität |
keine Angabe | 9 Liter | 5 Liter | 7 Liter |
| Maximale Nutzung |
Kleine Geschäfte: 8–10 Große Geschäfte: 4–6 |
Kleine Geschäfte: 10–20 Große Geschäfte: 10–14 |
Kleine Geschäfte: 8–10 Große Geschäfte: 8–10 |
Kleine Geschäfte: 9–11 Große Geschäfte: 6–10 |
| Getestete Traglast |
150 kg | 150 kg | 150 kg | 150 kg |
| Gewicht | 3,5 kg | 2,8 kg | 2,8 kg | 3,6 kg |
| Pro & Contra |
+Kompaktes Eurobox-Format +Nur 3,5 kg Gewicht +Sehr günstiger Preis +Fest verschließbarer Deckel ×Urinbehälter ohne Geruchsverschluss ×Eher als Notfalltoilette geeignet |
+Kompaktes Eurobox-Format +Nur 2,8 kg +Hochwertiger Trenneinsatz +Extrem günstiger Preis ×Kein klassischer Feststoffbehälter ×Eher als Notfalltoilette geeignet |
+Kompaktes Eurobox-Format +Nur 2,8 kg Gewicht +Guter Preis ×Urinbehälter ohne Geruchsverschluss ×Eher als Notfalltoilette geeignet |
+Kompaktes Eurobox-Format +Nur 3,6 kg Gewicht +Deckel in Holzoptik +Moderater Preis ×Urinbehälter ohne Geruchsverschluss ×Eher als Notfalltoilette geeignet |
| Preis | 139,00 EUR | 139,00 EUR | 159,90 EUR | 179,00 EUR |
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Unser Fazit
In unserem Test liegen alle vier Euroboxtoiletten insgesamt recht nah beieinander, unterscheiden sich aber in einigen wichtigen Details. Am besten abgeschnitten hat das Kildwick BoxLoo, das wir mit der Gesamtnote 1,7 bewerten. Besonders überzeugt hat uns der durchdachte Deckel mit Klick-System, der sich sicher verschließen lässt und damit für ein gutes Gefühl beim Transport sorgt. Hinzu kommt, dass das BoxLoo zu den günstigsten Modellen zählt und damit ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Ein kleiner Nachteil sind die geringe Kapaziät für Flüssigkeiten und das Plug-System für den Ausschwapp- und Geruchschutz.
Knapp dahinter landet die TROBOLO BilaBox mit der Note 1,9. Sie punktet vor allem durch ihr sehr geringes Gewicht und das SafeShell-System, das im Bereich Geruchsschutz die Nase vorn hat. Auch der schnelle Aufbau und die Hohe Kapazität für Feststoffe sind klare Vorteile. Ein kleiner Nachteil ist, dass die BilaBox keinen separaten Feststoffbehälter nutzt, sondern mit einem Inlaybeutel, der lediglich am Trenneinsatz befestigt wird, arbeitet.
Auf dem dritten Platz folgt die Boxio mit einer Gesamtnote von 2,0. Sie gehört ebenfalls zu den leichteren Modellen und ist mit Kapazitäten von 5,7 l für Feststoffe und 5 l für Flüssigkeiten solide ausgestattet. Allerdings fällt sie durch den höheren Preis und die sporadische Lösung zur Unterbindung von Uringerüchen etwas zurück.
Auf unserem vierten Platz liegt der Lokus Flatus, den wir mit einer Gesamtnote von 2,3 bewerten. Er bietet zwar ein minimal höhere Sitzposition und bringt einen großen Container mit 7 l für Feststoffe mit, ist aber auch die teuerste und schwerste Lösung im Test.


